Zum Hauptinhalt springen Skip to page footer

Tag 8: Kanutour auf dem Yukon

Erstellt von Birgit Hebestreit | | Yukon

Noch ein Kanu-Tag bei schönem Wetter.

Heute gibt es erst 8:30 Uhr Frühstück, d.h. wir können ausschlafen. Ich will aber gar nicht aus dem Schlafsack. Hier ist es schön warm, aber die Nase, die rausguckt, ist kalt. Allerdings - es hilft nichts ...
Die Sonne ist aufgegangen. Wieder ein Tag mit schönem Wetter. Nach einem Müsli-Frühstück schmieren wir uns noch etwas zum Lunch. Dann wird gepackt.

Bei unserem morgendlichen "Kurz-Meeting" beschließen wir, morgen noch bis zum Nachmittag zu paddeln und dann erst nach Carmacks zu fahren. Ein Zeichen, dass es uns hier gefällt. In die Zivilisation kommen wir noch früh genug zurück. Erst um 10:30 Uhr fahren wir los. Wir machen im Sonnenschein am Vormittag ein großes Raft-up und kommen trotzdem gut voran.

Mit jedem Paddelschlag folgen wir auf dem Yukon  den Spuren der Goldsucher, treiben vorbei an verfallenen vermoosten Blockhütten, alten Zäunen und Geräten, meist halb von der Vegetation verschluckt.  So kommen wir auch zu Cyr's Dredge.

      

Cyr's Dredge ist ein kleiner Bagger und wurde 1940 von Laurent Cyr und Boyd Gordon in Whitehorse gebaut. Sie ließen ihn dann einen Sommer lang zum Goldschürfen flussabwärts treiben. Mit viel Einfallsreichtum improvisierten sie den Bagger aus einem abgewrackten Raupentraktor, einem Automotor und verschiedenen selbstgebauten Teilen. Die Schaufelleitung grub Kies aus, der dann von einer rotierenden Trommel gesiebt und anschließend ausgespült wurde, wobei ein goldhaltiges Konzentrat zurückblieb. Obwohl die Partner in 20 Tagen 72 Unzen (ca. 2 kg) Feingold aus den Flussbarren förderten, kehrten sie in der folgenden Saison nicht mehr zurück. Cyr wollte mit einem neuen Partner zurückkommen, nachdem Gordon nicht mehr zurück wollte. Dies gelang leider nicht. Die beiden hatten den Bagger über Winter in den Boden eingegraben. Hier liegt er seitdem und verrottet immer weiter.

Auf Bildern hatte ich noch eine zwar zerfallene, aber doch halbe Dredge gesehen. Jetzt liegt nur noch eine Trommel  am Strand. Wahrscheinlich spült jedes Hochwasser mehr Teile davon. Wir machen hier eine Pause und lesen uns die Geschichte durch.

Beim nächsten Raft-up wird der Lunch gegessen. Teagan hat immer noch leckeren Nachtisch dabei: Schokolade, Popcorn, getrocknete Mandeln, getrocknete Früchte. Anscheinend hat sie unendliche Vorräte. Später landen wir noch auf einer Insel zur Toilettenpause.
 

Dann beginnt langsam die Suche nach einem Camp. Das stellt sich aber wegen des Hochwassers aber als nicht ganz leicht heraus. Einige Kilometer und einige Raft-ups später (heute ist Raft-up-Tag) landen wir am Mandanna-Creek.

Das "Wilde-Hike-Camp.

Das Landen ist heute nicht ganz einfach. Erst sind wir am falschen Ausstieg, dann ist der richtige zu schmal für uns alle.
Aber langsam haben wir Übung. Wir landen nacheinander am Ausstieg; auch das Entladen und Anlandziehen der Boote erfolgt nacheinander und per Kette. So können wir bald ans Aufbauen der Zelte gehen.
Dann wird gekocht: Mexikanisches Chili, Fisch, Shrimps, Salat und Tacos.
 

Abends machen wir uns durch dichtes Gestrüpp auf die Suche nach Tieren. Aber wir sind zu viele und deshalb zu laut. Wir finden nur einen Karibu-Schlafplatz. Dabei merken wir erstmal, wie dicht diese Wälder sind. Zwischendurch mal abgebrannt oder verdorrt. Neue Bäumchen wachsen ganz dicht nach. Unverrichteter Dinge kehren wir später zurück.
Es riecht im Wald wunderschön nach Kräutern. Teagan pflückt einen Strauß, daraus kochen wir später einen Tee.

22:30 Uhr gehen wir ins Bett. Dann wird es dunkel.
Wir haben heute 62 km geschafft. Morgen liegen nur noch 45 km vor uns. deshalb gibt es erst um neun Frühstück.

Fotos:  © Birgit Hebestreit,  (*) A. Ott , (***) B. Wymann

Zurück
Die Reste von Cyr's Dredge
Die Reste von Cyr's Dredge

Kommentare und Antworten

×

Name ist erforderlich!

Geben Sie einen gültigen Namen ein

Gültige E-Mail ist erforderlich!

Gib eine gültige E-Mail Adresse ein

Kommentar ist erforderlich!

* Diese Felder sind erforderlich.

Sei der erste der kommentiert