Tag 7: Die Kanutour geht auf dem Yukon-River weiter
Jetzt sind wir auf den Spuren der Goldsucher.
Heute bin ich um 7:15 Uhr aufgewacht. Die Sonne scheint, aber unsere Zelte sind noch nicht getrocknet.
Zum Frühstück gibt es neben Obstsalat und Müsli auch Pancakes mit Erdnussbutter, gebratenem Speck und Maple-Sirup. Hm, das isst man hier wohl so. Ich kann mich dazu nicht durchringen und ersetze Erdnussbutter und Speck lieber durch Nutella. Lecker! ;-)
Wir laden alles ein und haben gute Laune. Heute wird ein schöner Tag. 19° und gutes Wetter sind angesagt. Überhaupt hat das GPS-Gerät verkündet, dass ab jetzt generell schönes Wetter wird. So muss das sein!
Unsere Strecke ist heute mit 65 km angegeben. Ganz schön weit. Aber der Yukon, auf dem wir ab heute fahren, fließt mit 7-12 km/h etwas schneller als der Teslin.
Der Yukon River entspringt in der kanadischen Provinz British Columbia und durchfließt danach das nach ihm benannte Territorium Yukon, bevor er im US-Bundesstaat Alaska in das Beringmeer mündet. Von den meisten an seinem Flusssystem lebenden indigenen Völkern wird er als „Großer Fluss“ bezeichnet. So ist auch der Name Yukon nur eine Anglisierung des Gwich'in-Wortes Yu-kun-ah („Großer Fluss“). |
Kurz nach dem Ablegen fahren wir an Shipyard Island vorbei.
Flussabwärts hinter Hootalinqua liegt die Insel Shipyard Island, auf der das Wrack des Schaufelraddampfers Evelyn liegt. Dieses Schiff beförderte Personen auf dem Yukon. Als das Schiff auf Grund lief und an der Hülle beschädigt wurde, fand die Eigentümer-Gesellschaft es nicht profitabel genug es zu reparieren, und seitdem liegt die Evelyn am Shipyard. |
Aber wir sind gerade erst losgefahren. Deshalb halten wir nicht nochmal an. Wir sehen das Deck durch die Bäume. Das Wrack ist inzwischen etwas eingewachsen.
Es wird ein entspannter Tag bei schönem Wetter. Wir machen zwei lange Raft-up's und haben nur zwei kurze Wind-Einlagen. Ein wunderschöner Tag zur aktiven Erholung.
Uns begegnen relativ viele Seeadler, aber leider keine anderen Tiere. Einige verfallene Hütten sind an den Ufern zu sehen. Es gab/gibt hier also etwas mehr Zivilisation als am Teslin. Der Yukon macht auch mehr Kurven, während der Teslin relativ geradlinig verlief. Wir passieren unterwegs die Einmündungen des Little Salmon River und des Big Salmon River.
Gegen 16 Uhr sind wir dann im heute anvisierten Camp.
Das Walsh Creek Camp - oder das "Nice-Camp".
Das Camp ist wirklich idyllisch. Ein High-Water-Camp am Walsh Creek auf einer höher gelegenen Landzunge. Lockerer Wald, Pilze und reife Beeren leuchten in der Sonne. Wie gemalt!
Mac, der Japaner von gestern, ist auch da. Und ein deutsches Ehepaar.
Wir bauen die Zelte auf. Man hat direkten Blick auf den Fluss. Durch den leichten Wind sind die Zelte jetzt im Nu trocken.
Es ist noch nicht zu spät. Wir erkunden die Gegend. Aiden und Brian fahren zum Angeln, Anja und ich klettern auf den nahegelegenen Berg und bewundern die Aussicht.
Dann treffen sich alle an der "Küche", halten ein Schwätzchen und machen Abendbrot. Es gibt Steaks mit Apfelmus, Rosenkohl, Zwiebeln, Backkartoffeln und Maiskolben, zum Nachtisch Pie.
Dann kommen die Mücken zurück. Um 21:30 Uhr geht es ins Zelt.
Georg und Brian haben gestern Nacht leichtes Polarlicht gesehen. Ich hätte gar nicht gedacht, dass das im August schon möglich ist. Aber heute ist es bewölkt. Also schlafe ich mal lieber.
Fotos: © Birgit Hebestreit, (*) A. Ott

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