Tag 6: Der letzte Tag auf dem Teslin-River bis Hootalinqua
Der Tag fängt im Regen an und hört mit schönem Wetter auf.

Ich liege im Zelt und bin halb wach, da fängt es halb sechs wieder an zu regnen. Bitte nicht im Regen Zelt abbauen !!!
Um 6:15 Uhr hört es auf. Schnell !
Raus aus dem Schlafsack, die Tele-Kameralinse auf die Kamera schrauben, alle Sachen packen und Zelt abbauen!
Die Zelte sind zwar klatschnass, aber es regnet gerade nicht. Die Zelte bauen wir öfter zu zweit auf und ab - das geht schneller, aber heute hat es auch den Vorteil, dass wir dabei nicht so nass werden.
Während des Frühstücks fängt es wieder an zu regnen.
Wir packen die Kanus. Alles ist nass.
Zum Glück fahren wir heute nur 25 km, da wir gestern eine längere Strecke als geplant geschafft haben. Es regnet während der gesamten Fahrt. Es ist auch das erste Mal, dass uns kalt ist. Wir hätten die Raft-up-Pause lieber auslassen sollen, denn beim Paddeln bleiben wir warm.
Erst kurz vor unserem Ziel hört der Regen auf. Es ist erst Mittag.
Der Teslin mündet hier in den Yukon. Und den müssen wir erstmal überqueren - und dabei das Camp treffen. Ein neues spannendes Manöver, das aber bei allen klappt.
Hootalinqua - oder "Brians-Fishing-Camp".
Das Camp ist prima. Es gibt saubere Plumpsklos, eine überdachte Sitzgruppe, mehrere Feuerstellen und viel Platz für die Zelte.
Obwohl das Gras noch sehr nass ist und es immer mal wieder zu tröpfeln anfängt, bauen wir die Zelte auf, damit sie genug Zeit zum trocknen haben.
Wir sind in Hootalinqua, einer alten Goldgräber-Ortschaft.
Hootalinqua ist ein Ort am Zusammenfluss von Teslin und Yukon River. Der Name Hootalinqua leitet sich aus der Sprache der Northern Tutchone ab. |
Das erste mal haben wir hier Gesellschaft. Mac, ein Japaner, macht hier Pause. Er paddelt allein den Yukon hinunter. Im Laufe des Tages werden wir uns noch nett mit ihm unterhalten.
Während wir noch unsere Zelte aufbauen, wird ein kleiner Lunch zubereitet.
Danach haben wir mal einen halben Tag Freizeit. Wir erkunden das Gelände, machen Fotos, trinken Kaffee und Tee und schwatzen einfach.
Brian zeigt uns, wie man Raubfische fängt - in der Theorie. Denn leider geht keiner an die Angel.
Inzwischen ist das Wetter richtig schön. Blauer Himmel lugt zwischen den Wolken durch.
Auch das Dinner ist wieder Klasse. Es gibt Hähnchen, Reis, Salat, Zucchini mit Halloumi, gebackene Paprika und Pita-Brot. Zum Nachtisch grillen wir Marshmallows im Schoko-Keks-Sandwich.
Dann liest Teagan eine Ballade eines einheimischen Dichters aus Dawson City, Robert Service, vor: "The Cremation of Sam McGee".
Das gefällt uns so, dass einige von uns im weiteren Verlauf des Urlaubs ein Buch des Dichters kaufen.
Hier in Hootalinqua kommen wir das erste mal mit der Geschichte der Indianer und Goldgräber in Berührung. Ein Thema, dass uns auf dem Rest der Reise begleiten wird.
Ich gucke mal, was die Angler machen. Und finde eine schöne Landschaft mit Regenbogen.
Als die Angel frei ist, schnappe ich sie mir und versuche es bis zum Schlafengehen. Ohne Erfolg. Besser, ich versuche es an einem anderen Ort noch einmal, denn hier und heute beißt kein Fisch an.
Um 22:30 Uhr ist wieder Schlafenszeit. Morgen ist erst halb neun Frühstück.
Fotos: © Birgit Hebestreit, (*) A. Ott

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