Tag 5: Kanufahren - und nur Natur um uns herum
Endlich ein Elch und unser zweites Insel-Camp.
Es war wieder ein schönes Gefühl im Zelt. So schön ruhig, nur nachts kurzzeitig das Klopfen von Regentropfen auf dem Zelt und das Rauschen des Flusses.
Langsam tapsen die anderen draußen herum und so schäle ich mich um 6:10 Uhr auch aus den Federn (nur zum Aufstehen wird auf die Uhr geguckt).
Ich hab heute etwas Muskelkater.
Die sandige Insel, auf der wir unser Lager aufgeschlagen haben, war bisher unser bestes Camp. Das gestrige war auch gut, aber voller Mücken.
Um 7:30 Uhr gibt es Frühstück. Wie immer mit Obstsalat und allem, was man sich wünschen kann. Bevor wir abfahren, schmieren wir uns noch Brote zum Lunch. Wir haben heute eine längere Etappe vor uns - ca. 45 km.
Das Wasser ist heute ruhig. Das Wetter ist bewölkt, aber windstill. Wir gleiten durch die Landschaft. Wunderschön!
Tine sagt irgendwann: "Was wir hier haben, ist echter Luxus.". Sie hat komplett recht. Wer hat das schon: atemberaubende Landschaft, unendliche Weite, Ruhe, kein Stress, nette Leute, gutes Essen... Okay, auf die Mücken könnten wir verzichten. Aber sonst ...
Nach 25 km halten wir an einem steinigen Beach an und verspeisen unsere Sandwiches.
Die Pause ist heute etwas kürzer, wir haben noch eine lange Etappe vor uns.
Wir sehen wieder Seeadler und einen Moose. Leider bin ich etwas weit weg. Morgen mache ich das Teleobjektiv drauf !
Zwei unserer Boote sind aber auf der "richtigen" Seite an der Insel vorbei gefahren und kommen dem Elch ziemlich nahe.
Wir kommen an einer "Winterstraße" vorbei. Hier können die Goldgräber mit ihren Trucks ihre Ausrüstung über den zugefrorenen Teslin fahren, im Sommer arbeiten und im kommenden Winter wieder zurück fahren.
Das ist die einzige "Straße", die wir während unserer Bootstour sehen.
Dann wird es Zeit, ein Camp zu suchen. Wir halten an mehreren Stellen an. Ein Camp ist zu klein, ein anderes zu matschig. Das dritte, eine Insel mit Steinstrand, nehmen wir dann.

Das "Pebble-Beach-Camp".
Auf dieser Insel gibt es nur Schwemmsand mit großen runden Kieselsteinen. Hier geht 100%ig kein Hering in den Boden.
Nicht so schlimm. Es sieht nicht nach Sturm aus.

Heute ist Haare-Wasch-Tag. Mit kaltem Flusswasser. Tine hat eine Waschschüssel mit und so funktioniert es ganz gut - ist aber sau-kalt ....
Wir hoffen, dass wir uns nicht erkälten - denn es ist frisch. Mütze auf !



Als wir essen machen, fängt es plötzlich an zu regnen.
Das Tarp aufzuspannen ist bei dem Regen, Wind und Boden sehr abenteuerlich. Erstaunlicherweise funktioniert es aber. Hier kann man noch einiges lernen.
Ein umgedrehtes Boot ist unser Tisch. Es gibt Spareribs, Kartoffeln, Broccoli, Salat, Knoblauchbrot, und und und ... Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal so viel gegessen habe.
Um 22:30 Uhr geht es in die Schlafsäcke. Es regnet weiter.
Fotos: © Birgit Hebestreit, (*) A. Ott

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