Auf die Banks-Halbinsel
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Als wir aufstehen, hat sich das Bild draußen komplett verändert. Der Himmel ist wolkenverhangen, es hat nachts geregnet, der Fluss ist angeschwollen und hat seine Farbe von Blau auf Grau gewandelt.
Beim Frühstück besprechen wir, wie es nun weiter geht: es soll zwar nur heute etwas regnen, aber nicht mehr so warm sein, wie bisher.
- nach Kaikura fahren - zum Wale und Delfine beobachten oder
- zur Banks-Halbinsel
Wir entscheiden uns für die zweite Variante. Das ist nicht so viel Fahrerei und wir wollen die letzen Tage noch entspannen.
Der Wetterbericht sagt 15 Grad, erst bedeckt, später auch Sonne, gelegentlich Schauer voraus. Und so kommt es heute auch.
Wir fahren die 150 km bis Akora durch.
Weiter die Inland Scenic Route entlang.
Eigentlich hatten wir den Südwesten "das Land der großen langen Hecken" getauft. Aber nein, hier gibt es noch viel größere und längere. ;-)
Vor lauter Hecken sieht man gar keine Landschaft. Aber man kann es schon einsehen - als Windschutz ...
Dann passieren wir den Lake Ellesmere und den Lake Forsythe. Aber es tröpfelt etwas und so halten wir auch nicht an.
Die Banks-Halbinsel hat insgesamt 7800 Einwohner und liegt südlich von Christchurch. Benannt ist sie nach dem britischen Botaniker Joseph Banks, der James Cook auf seiner ersten Reise (1768.1771) begleitete.
Geologisch gesehen besteht die Halbinsel aus den acht bis elf Millionen Jahre alten Überresten der beiden Schildvulkane Lyttelton und Akaroa sowie der kleineren Vulkangruppe Mount Herbert. Lyttelton Harbour im Norden und Akaroa Harbour im Süden sind die Überreste jener Krater. Ursprünglich war es eine Insel, aber durch Erosionsmaterial, das die großen Flüsse aus den Südalpen transportierten, wurde es zur Halbinsel. Vom dichten Wald, der die Halbinsel ursprünglich fast vollständig bedeckte, ist heute aufgrund extensiver Landnutzung nur noch wenig übrig. Naturschutzprogramme unterstützen heute die Wiederaufforstung und den Schutz der heir lebenden Hector-Delfine und Zwergpinguine.
Als wir ankommen, sind die Berge der Halbinsel in Wolken, sodass wir erstmal wenig sehen. (Obwohl, ich mag ja solche halb durch die Wolken scheinenden Berge). Die Scenic-Route - sozusagen auf dem Kraterrand werden wir auf der Rücktour nehmen. Und das Wetter soll ja ab heute Nachmittag besser werden.
Wir fahren zuerst nach Akora, einem 600-Einwohner-Städtchen mit gleichnamigen Naturhafen.
Auch hier nieselt es erstmal noch und so hüpfen wir von Lädchen zu Lädchen und essen zu Mittag in einer Bäckerei ein paar Pies.
Nachmittags kommt dann die Sonne raus und wir machen noch einen Stadtrundgang durch die kleinen Straßen mit ihren bunten und liebevoll restaurierten Holzhäuschen aus der Kolonialzeit. Hier gibt es englische und französische Einflüsse, weil sich beide hier ansiedeln wollten (die Engländer waren sechs Tage schneller, die Franzosen blieben trotzdem).
Es ist um vier und so wollen wir uns mal auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz machen.
In meinem bevorzugten Reiseführer der Womo-Reihe wurden in der Bucht genau gegenüber von Akora zwei freie Stellplätze empfohlen. Deshalb fahren wir einmal halb um die Bucht. Die Plätze sind wirklich schön, aber leider steht da jetzt unser am wenigsten geliebtes Schild "No Overnight Camping".
(Falls jemand den Reiseführer nutzt, es sind die Stellplätze (035) und (036).)
Hm, und nun? Der Campingplatz an dem wir vorbeigefahren sind, hat uns nicht gefallen.
Ich befrage Google-Maps und wir entschließen uns in eine Meeresbucht an der Außenseite des Vulkans zu fahren. In der Okains Bay gibt es einen Campingplatz, einen Strand und auch ein kleines Museum.
Wir müssen dazu den Berg hoch über den Kraterrand und kreuzen auch die Scenic Route..
Der Campingplatz ist einfach, schön und preiswert. Wir bekommen einen Stellplatz gleich 30 Meter vom Strand mit direktem Zugang.
Wir wollen zwei Nächte hierbleiben

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