Der Park Güell und das Palau de la Música Catalana
der Park Güell, die Casa Vicens, das Palau de la Música Catalana und die Innenstadt






Heute soll sonniges und warmes Wetter werden!
Das ist vor allem deshalb schön, weil wir uns heute im Park Güell draußen aufhalten wollen. Den Eintritts-Termin haben wir für 9 Uhr; vorher wollen wir die Sagrada Familia noch einmal im Morgenlicht fotografieren. Deshalb geht es früh los.
Zur Sagrada Familia müssen wir kurz aus unserer Metro aus- und in eine andere umsteigen. Dann fix eine Runde um die Kirche gedreht und fotogragiert. Es hat sich gelohnt. Die Nordost-Fassade ist in der Sonne und spiegelt sich im kleinen See (siehe letztes Bild gestern).
Dann geht es wieder in die Metro. Bisher war der Park Güell schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Seit April fährt ein Bus Shuttle von der U-Bahn-Station Alfons X der Metro-Linie 4.
Der ist in 15 Minuten am Park-Eingang, was auch wunderbar klappt. In den Park selbst, kommt man so rein, es gibt aber einen abgesperrten Bereich, zu dem man Eintrittskarten braucht. Waren früher bis zu 5000 Besucher gleichzeitig im Parkzentrum, wurde das mit der Eintrittsregelung jetzt auf 800 reduziert. Das heißt, man muss die Karten vorher buchen - sonst: keine Chance!
Der Park Güell wurde von Antoni Gaudí in den Jahren 1900 bis 1914 erschaffen. Der Park war eine Auftragsarbeit für den Industriellen Eusebi Güell und sollte ein stilvoller Park für die Aristokratie von Barcelona werden. Antoni Gaudí plante eine Gartenstadt mit über 60 Villen. Da nur zwei Villen verkauft wurden, scheiterte das Vorhaben. Es wurden nur drei Häuser gebaut: das Wohnhaus der Familie Güell, das Wohnhaus Gaudís (heute ein Museum) und das noch heute bewohnte Wohnhaus eines befreundeten Architekten. Gaudi verzichtete auf große Erdbewegungen und passte seine Pläne dem hügeligen Terrain an. Dabei wurden Stützmauern und Terrassen verwendet, die sich durch ihre organischen Formen einzigartig ins Gelände einpassen. Zwei Pförtnerhäuser mit markanten „Zuckergussdächern“ markieren den Eingangsbereich. Eine große Freitreppe führt zum Terrassenplatz, dem Treffpunkt für Besucher, Musiker und Maler. |
Wir betreten das Parkzentrum, das jeder von Bildern kennt von oben und kommen auf der Terrasse an. Diese wird von wunderschönen geschwungenen Bänken mit Keramikscherben umzogen. Keine Stelle ist genauso gefliest wie die andere. Phantasievoll, bunt. Auf dem Weg die Freitreppe hinunter kommen wir am kleinen Drachen vorbei, den wohl jeder von Fotos kennt. Die Pförtnerhäuschen kann man besichtigen. Das Wohnhaus des Pförtners ist drinnen wesentlich geräumiger, als man es von außen vermutet.
Die Parkanlagen mit ihren bepflanzten Hügeln und die Durchgänge mit den Steinsäulen passen sich wunderbar ins Gelände ein. Es ist sehr schön hier. Das zweite MUSS in Barcelona!
Auch die Reduktion der Besucherzahl tut gut. Wenn ich mir überlege, dass füher sechsmal so viele Leute gleichzeitig durch diesen Bereich gelaufen sind ... Schon jetzt bekommt man kaum ein Foto mit wenigen Menschen hin.






Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel machen wir noch einen Umweg über das Krankenhaus Sant Pau, weil dort gestern solches Regenwetter war. Jetzt in der Sonne leuchten die Dächer sicher schön. Allerdings haben wir leider von draußen nicht so gute Fotomotive wie vom Gelände. So bleiben sie Fotos von gestern doch unsere erste Wahl.
Unser nächstes Ziel ist die Casa Vicens. Eigentlich hatten wir das Gebäude gar nicht auf dem Schirm. Ines hatte aber die Karten für den Park Güell nur in Kombination mit diesen bekommen. Im Nachinein kann man sagen: zum Glück!
Die Casa Vicens ist Casa Vicens ist ein weniger bekanntes Werk von Antoni Gaudí und erst seit November 2017 für die Öffentlichkeit als Wohnhaus-Museum zugänglich. Das Wohnhaus entstand zwischen 1883 und 1885 als Auftragsarbeit für einen vermögenden Börsenmakler. Das Gebäude war die erste große selbständige Arbeit Gaudís. An ihr zeigen sich schon einige Grundelemente seines späteren Stils wie die Verwendung naturalistischer Ornamentik, von Keramik und vielen Farben, aber auch Einflüsse spanischer und arabischer Elemente. Wegen einer Straßenverbreiterung und einer Grundstücksteilung ging ein Großteil des Gartens mit Gaudís monumentalem Brunnen und einem Pavillon verloren. |
Schon von außen fällt die bunte Mosaik-Fassade auf. Die Fassade ist feingliedrig und sieht fast aus, wie aus kleinen Bausteinen zusammengesetzt. Auf der Dachterrasse finden wir mehrere kleinen Türmchen und schmiedeeiserne Zäune. Im Raucherzimmer gibt es ein tropfsteinhöhlenartiges Gewölbe, andere Räume haben Decken mit floralen Motiven. Die Veranda ist verschattet, aber so gebaut, dass immer ein Luftzug zu spüren sein muss. Man kann die Verschattungen natürlich auch wegklappen. Klasse! Wieder einmal der Gedanke: "So ein Haus würde ich auch nehmen!"
Im leider sehr engen Hof findet sich ein Cafe, in dem man mal eine ruhige Pause in der sonst so hektischen Stadt machen kann. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen.




Und nun? Unsere wichtigsten Ziele haben wir abgehakt. Wir fahren ins Zentrum und wollen noch etwas durch die Altstadtgassen schlendern. Aber wir hätten auch noch Zeit für eine Sehenswürdigkeit in der Innenstadt. Wir entscheiden uns für das Palau de la Música Catalana, von dem ich schon beeindruckende Bilder bei "Locationscout" gesehen habe.
Das Palau de la Música Catalana ist ein wunderschöner Konzertsaal in Barcelona. Er wurde vom Architekten Lluís Domènech i Montaner, einem der wichtigsten Repräsentanten des Modernisme, geplant und entworfen. Der Bau dauerte von 1905 bis 1908. Ungewöhnlich für Konzertsäle wurden hier auch im Inneren Materielien wie Glas und Keramik verbaut. Markant ist das Buntglas-Dachlicht. Ursprünglich nur für Chormusik geplant, werden heute nach Anpassungen in der Akustik alle Musikstile bedient. Nur Opern werden aus Platzgründen nicht aufgeführt. |
Wir hoffen, dass am Nachmittag noch Führungen angeboten werden, denn es ist Samstag - und da beginnen die Konzertveranstaltungen eher. Wir haben Glück. Kurz vor 16 Uhr sind wir an der Kasse und kommen genau richtig zu einer englischsprachigen Führung - denn ohne kommt man nicht rein.
Wir bekommen eine filmische Einführung zum Konzerthaus und können die Fassade des Gebäudes anschauen, die durch Glas geschützt ist. Dann können wir den Konzertsaal aus dem Parkett und vom Rang aus besichtigen. Das einfallende farbige Licht und die unterschiedlichen verarbeiteten Materialien (Glas, Keramik, Holz und Stein) beeindrucken. Natürlich bekommen wir auch eine musikalische Kostprobe und können uns von der sehr guten Akustik überzeugen. Dieser Besuch hat sich gelohnt!
Nun führt uns unser Weg durchs gotische Viertel zur Kathedrale von Barcelona.
Wir überlegen, ob wir auch die noch besuchen, aber angeblich schließt die Kirche für Besichtigungen um 17 Uhr - und es ist gerade fünf. Man kann hier auch das Dach begehen, aber eine ähnliche Aussicht haben wir ja ein paar Straßen weiter schon auf der Santa Maria del Mar gehabt. So schauen wir uns das Gebäude und den belebten Platz davor nur von außen an.



Jetzt ist nun wirklich Zeit zum Schlendern. Und wir haben noch kaum Souvenirs oder Geschenke gekauft. Also spazieren wir durch Souvenirläden und die Gassen des gotischen Viertels.
Dabei entdecken wir auch schöne Hinterhöfe, wie man sie eigentlich hier kaum vermutet. Unser Weg führt uns auch bei "gelaaati DI MARCO" vorbei, einer viel gelobten Eisdiele.
Hängen geblieben sind wir dann ganz in der Nähe unserer Wohnung in einem wunderschönen historischen Feinkostladen mit Nüssen, Kräuter, Ölen usw. der Casa Gispert. Hier kaufen wir unsere letzten Mitbringsel für zu Hause ein.



Die Mitbringsel-Einkäufe haben wir nach Hause gebracht. Aber irgend etwas müssen wir noch zum Abendbrot essen. Es wäre doch schön, wenn man ein katalanisches Restaurant am Strand finden würde und einen Sangria trinken könnte.
Also machen wir noch einen Spaziergang in den nicht weit entfernten Stadteil Barceloneta.
Schnell wird klar, dass hier so etwas nicht zu finden ist, also gibt es etwas auf die Hand zu essen. Papageien mit Nummern um den Hals mischen sich unter die Straßentauben. Massenweise Händler verkaufen "echte" Handtaschen und Schuhe. Der Strand ist schmutzig und ein echter Party-Strand. Nee - nicht unser Ding.
Aber eine Barcelona-Abschieds-Mojito am Strand gönnen wir uns noch. :-)




Heute haben wir drei echte Highlights gehabt. Ein gelungener Tag!
Zur Sonnenuntergangszeit mache ich noch einen Hafenspaziergang.
So richtig konnte ich die blaue Stunde noch nicht ausnutzen. Aber heute passt es. :-)
Mein Abend endet in meiner Lieblings-Eisdiele "El Born Minyó" - direkt neben unserem Hauseingang. Da konnte ich einfach nicht vorbei ;-)
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